Keine fossilen Brennstoffe notwendig

Pflanzenöl versus fossile Brennstoffe

Die für die Menschheit wahrscheinlich größte und zugleich aktuellste Bedrohung ist die unter dem Namen "Treibhauseffekt" bekannte, fortschreitende Erwärmung der Erdatmosphäre. Deren Hauptursache ist - neben der Verdünnung der Ozonschicht - die zunehmende CO2-Konzentration in der Erdatmosphäre. Erzeugt wird sie durch die Verbrennung der fossilen Brennstoffvorräte, die den Hauptanteil zur Deckung des ständig steigenden Energiebedarfs des Menschen tragen. Der über die Jahrmillionen in Form von Kohle und Erdöl eingelagerte Kohlenstoff wird als Kohlendioxid in die Erdatmosphäre gebracht.

Rapsfeld

Geringe CO2-Emissionen
Pflanzenöl verbrennt CO2-neutral. Bei der Verbrennung von Pflanzenöl wird nur so viel CO2 in die Atmosphäre abgegeben, wie vorher von der Pflanze aufgenommen wurde. Dahingegen verursacht die Verbrennung von Erdöl zusätzliches CO2-Aufkommen.

Schwefelgehalt = 0
Fossile Brennstoffe enthalten Schwefel (Diesel derzeit 0,2%). Bei der Verbrennung entsteht somit Schwefeldioxid (SO2) und Schwefeltrioxid (SO3). Schwefeldioxid verbindet sich mit Wasser zu schwefliger Säure (H2SO3), Schwefeltrioxid zu Schwefelsäure (H2SO4), die als "Saurer Regen" massiv zum Waldsterben beiträgt. Pflanzenöle enthalten keinen Schwefel.

Stickoxide
Der Anteil des Stickstoffes in der Luft oxidiert zum Teil bei der Verbrennung des Kraftstoffes. Die so entstehenden Stickoxide (NOx) sind krebserregend. Der NOx-Ausstoss ist beim Betrieb mit Pflanzenöl geringfügig höher als beim Dieselölbetrieb. Durch verschiedene, motortypenspezifische Änderungen kann man dieses Problem in den Griff bekommen - etwa durch die Veränderung der Einspritzdüsen oder/und den Einsatz von Oxidationskatalysatoren. Aber auch der Einsatz von für die Verbrennung optimierten Ölfrüchten (- bislang wird ja eiweissreiche Nahrungsmittelfrucht zur Ölgewinnung verwendet -) würde eine deutliche Verbesserung bringen. Erste ernstzunehmende wissenschaftliche Versuchsprojekte zu dieser Problemstellung sind gerade am laufen, wir werden von den Technologieanbietern und Institutionen über die Ergebnisse informiert, sobald sie vorliegen.

Russausstoss
Bedingt durch das Bauprinzip - Kraftstoff wird bei Dieselmotoren tröpfchenförmig eingespritzt - entsteht ein heterogenes Gemisch mit partiellem Luftmangel. Bei der Verbrennung entstehen so Russpartikel. Pflanzenöle beinhalten anders als Diesel bereits einen Anteil von chemisch gebundenem Sauerstoff, was eine Reduktion der Sauerstoffarmut und damit des Russgehalts der Abgase zur Folge hat. Je nach Modell werden beim Pflanzenölbetrieb Schwärzungszahlen von 25 bis 50 Prozent des Dieselbetriebes erreicht. Mit Kraftstoffzusätzen und Partikelfilter können sogar diese Emissionen weiter gesenkt werden.

Pflanzenöl ist biologisch abbaubar
Erdöl verursacht beim Verschütten eine nachhaltige Schädigung des Erdreichs bzw. des Grundwassers. Bei Tankerunfällen dauert es Jahrzehnte, bis sich die betroffenen Meeresabschnitte wieder einigermassen erholen.
Würde Pflanzenöl im Meer ausfliessen, so wäre es ein gefundenes Fressen für Fische und andere Meeresbewohner.

Vorteile gegenüber Biodiesel
Gegenüber Biodiesel (= verestertes Pflanzenöl) weist herkömmliches Pflanzenöl eine deutlich bessere Energiebilanz auf, der aufwändige Prozess der Weiterverarbeitung des Öls entfällt. Darüber hinaus wirkt Pflanzenöl - anders als Biodiesel - nicht als Lösungsmittel. Es greift daher die Gummidichtungen im Motor (Einspritzpumpe) nicht an.

Autofahren mit Pflanzenöl
Anstatt Diesel an der Tankstelle um teures Geld zu kaufen, wird das Auto mit Pflanzenöl betankt. Der regenerative Kraftstoff wird nicht auf Basis von Rohöl hergestellt, sondern vom Landwirt ums Eck. Oder vom Restaurant in Form von Altspeiseöl. Und kann in jedem Supermarkt als "Salatöl" gekauft werden. Die dafür notwendige Technik ist einfach, kostengünstig und leicht zu bedienen. Vorsicht: Pflanzenöl ist nicht Biodiesel!
Biodiesel ist verestertes Pflanzenöl - mit gravierenden Nachteilen: Die Produktion von Biodiesel verschlingt Energie und der lösemittelähnliche Kraftstoff zerstört auf Dauer die Dichtungen der Motoren.