Der Klimawandel bedroht Europas Sicherheit

Europas EU- und Regierungschefs haben eine neue Sicherheitsdoktrin für Europa beschlossen

Danach gilt ab sofort der Klimawandel als ein Sicherheitsproblem wie der Terrorismus, Massenvernichtungswaffen oder die organisierte Kriminalität. Bislang war der Klimawandel eine Frage der Umwelt-und Energiepolitiker, jetzt müssen sich auch Außen-, Wirtschafts-, Verkehrs- und Verteidigungsminister damit befassen. Denn Verkehrspolitik – bisher in der deutschen Klimapolitik sträflich vernachlässigt – verursacht ungebremst CO2 und Sicherheitspolitiker bekommen schlaflose Nächte, wenn sie an die Millionen Flüchtlinge denken, die zum Beispiel wegen des Klimawandels aus Afrika nach Europa drängen.

Schon heute sind in Afrika wegen der Klimaerwärmung und der dadurch entstehenden Wasserprobleme 15 Millionen Umweltflüchtlinge auf der Suche nach trinkbarem Wasser. 2020, so die neue EU-Sicherheitsdoktrin, könnten es schon 50 Millionen Umweltflüchtlinge sein, die schließlich irgendwohin müssen nachdem ihnen die Industrieländer mit ihrer Energieverschwendung den Boden unter den Füßen weggezogen haben.

„Die Risiken des Klimawandels sind real, seine Auswirkungen sind zu sehen, und er wird Europas natürliche Umwelt und fast alle Bereiche seiner Gesellschaft und Wirtschaft massiv beeinflussen“, heißt es in der neuen Sicherheitsdoktrin der EU. Der Klimawandel wirke als „Bedrohungsmultiplikator“, weil er bestehende Spannungen noch verstärke. Das EU-Dokument nennt konkret Konflikte um Ressourcen wie Wasserknappheit, Öl – und Gasknappheit, Wüstenbildung und Verödung von Ackerland und Grenzstreitigkeiten zum Beispiel um Wasser.

Von solchen Klimaauswirkungen seien Afrika, Südasien, der Nahe Osten und Lateinamerika besonders betroffen. Deshalb werden die Instabilität und die Konfliktherde wahrscheinlich weltweit zunehmen. Auch Kriege um die zu Ende gehenden Ressourcen seinen nicht auszuschließen. Auch nicht kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Russland und der EU.

Krieg um Öl oder Frieden durch die Sonne kann unter diesen Gesichtspunkten die zentrale politische Frage des gesamten 21. Jahrhunderts werden. Nur der rechtzeitige Umstieg auf Erneuerbare Energien, mehr Energieeffizienz und Energieeinsparung garantieren die Lösung dieses zentralen Zukunftsproblems. Das Dokument analysiert – ähnlich wie ein Bericht des US-Verteidigungsministeriums schon im Jahr 2004 – die angesprochene Problematik, zeigt aber nur zögerlich die Lösungswege auf, die es längst gibt und die auf dieser Webseite seit über 10 Jahren propagiert werden.

Das ist, liebe Leserin und lieber Leser, weiterhin ein Grund, sich ständig über die "Sonnenseite" zu informieren.

Quelle:
Franz Alt 2008