Forscher beziffern Klimawandel-Schäden
Quelle: ORF.at vom 15.07.2011

Alle 20 Jahre kommt es zu Stürmen und extrem kalten Wintern.

Forscher beziffern Klimawandel-Schäden
Die Forschungsgesellschaft Joanneum Research hat mit einer neuen Methode errechnet, wie teuer die Schäden durch den Klimawandel sind. Die Zahlen sollen Basis für Strategien zur Anpassung an den Klimawandel sein.

Auswirkungen des Klimawandels sind teuer
Im Durchschnitt kommt es alle 20 Jahre zu Stürmen, die in den Wäldern Schäden von rund 80 Millionen Euro verursachen; ebenso alle 20 Jahre muss die Steiermark mit einem so kalten Winter rechnen, dass die Heizkosten um 45 Millionen Euro höher als in einem durchschnittlichen Winter sind.

Interessant ist auch, dass die Schäden für den Tourismus durch schneearme Winter und verregnete Sommer nahezu gleich hoch sind.

Anpassungsstrategien
Der Leiter der Studie, der Grazer Wirtschaftswissenschaftler Franz Prettenthaler von Joanneum Research, sagt, die Daten könnten eine Entscheidungsgrundlage für Anpassungsstrategien sein.

"Es ist aus unserer Sicht wesentlich, wenn wir uns die Situation über das ganze Land hinweg ansehen, dass wir sagen könne, wo es die großen Brocken gibt, und dass wir nicht immer danach gehen, wer schreit am lautesten oder was fällt uns als erstes ein", so Prettenthaler.

Flexibilität als Gegenstrategie
Die Frage, was wir tun können, um die Schäden durch den Klimawandel langfristig möglich gering zu halten, verlange kreative Antworten, so der Wissenschaftler.

Er gibt ein Beispiel, wie Wasserkraft und Sommertourismus das Risiko gemeinsam bewältigen könnten: "Wasserkraftbetreiber, die von verregneten Sommern stark profitieren, könnten Hotels günstige Stromtarife für diese Sommer anbieten, wo die Hotelerie darunter leidet, dass Leute zuhause bleiben."

Wirtschaft und Politik am Zug
Sie selbst hätten nur die Daten zur Verfügung gestellt, sagen die Risikoforscher von Joanneum Research. Der nächste Schritt, die bessere Anpassung an die Folgen des Klimawandels, könne nur gemeinsam mit vielen anderen Akteuren bewältigt werden, so Prettenthaler, der die Kernfrage vorgibt: "Wie können wir intelligente Investitionen vornehmen, sodass unser ökonomisches Risiko reduziert wird?"