Die EU will den CO2-Ausstoß von Autos begrenzen

Schon warnt die deutsche Autolobby vor Arbeitsplatzverlusten

Doch auf Dauer gewinnt nur, wer das sparsamste Auto baut. Das rettet dann auch Jobs.

Die EU-Kommission will den Klimaschutz fördern: Vom Jahr 2012 an sollen europäische Autos nur noch 120 Gramm Kohlendioxid (CO2) pro Kilometer ausstoßen dürfen. Das bedeutet: Sie müssen sich künftig mit gut 5 Litern Benzin oder 4,6 Liter Diesel je 100 Kilometer begnügen.

Zehntausende Arbeitsplätze in ihrer Industrie wären in Deutschland dadurch bedroht, klagen die Autobosse von BMW, DaimlerChrysler, Ford, Opel und Volkswagen unisono. Und ihr wohlgeschmierter politischer Lobbyapparat vom Bundeswirtschaftsminister bis zum deutschen EU-Kommissar läuft bereits auf Hochtouren.

Das mit den Jobverlusten stimmt - aber nur, wenn sich die Herren der PS-Branche mal wieder stur stellen und die Herausforderung nicht annehmen.

Dabei sind doch gerade die deutschen Hersteller, allen voran die großen drei VW, Daimler und BMW samt Tochtermarken so stolz auf ihre technischen Spitzenleistungen: Die schnellsten, die stärksten und die sichersten Autos kommen aus ihren Fabriken. Auch die ersten Drei-Liter-Autos waren made in Germany.

Nur haben es die Autobauer allesamt sträflich versäumt, in ihrem Wettlauf nach immer höherer Leistung die Sparsamkeit ihrer Autos in der Breite massiv voranzutreiben. Muss wirklich jeder neue Audi, BMW oder Mercedes zehn, zwanzig, dreißig PS mehr haben als das Vorgängermodell?
Müssen selbst Familienkutschen und Kleinwagen in deutlich unter zehn Sekunden auf 100 Sachen sein und mehr als 200 Spitze bringen?