Ökostrom

Hohe Subventionen - geringe Rentabilität

Kosten die den EVU`s durch den Ökostrom erwachsen:
Der erzeugte Ökostrom muß natürlich auch verbraucht werden. Dazu wird von der Ökostromabwicklungsstelle den einzelnen Stromversorgungsunternehmen eine bestimmte Menge Strom zugewiesen. Die Kosten für diesen Strom betragen 4,5 Cent/kWh und liegen somit deutlich unter dem Strom am freien Strommarkt der über 5 Cent/kWh liegt.
Man sollte also meinen ein gutes Geschäft für die Unternehmen.
Dass die Stromversorgungsunternehmen trotzdem keine besondere Freude am Ökostrom haben liegt darin, dass es Tageszeiten gibt, wo Strom ganz besonders billig zu haben ist. Entweder weil Strom in umweltschädlichen Öl- und Gaskraftwerken billiger erzeugt werden kann oder Atomstrom ganz besonders billig zu haben ist. Dieser Strom läßt sich dann vortrefflich dazu verwenden um Wasser in ein höhergelegenes Speicherbecken zu pumpen und billigen Atomstrom in teuren Spitzenstrom umzuwandeln.

siehe auch:     Atomstrom - Veredelung
Alles um den eigenen Profit zu steigern.

Wenn nun von den meisten Stromversorgungsunternehmen Preiserhöhungen vorgesehen sind, so muß das andere Ursachen haben.

  • sicherlich die steigenden Preise für Öl und Gas
  • das Fehlen einer Konkurrenz innerhalb der Stromversorgungsunternehmen
  • der Zwang möglichst hohe Gewinne für die Eigentümer zu erwirtschaften
  • als allerletzte Ursache, den uU. teureren Ökostrom (der nur dann teurer ist, wenn es gelingt Strom aus umweltschädlichen Kraftwerken billigst einzukaufen) in der eigenen Kalkulation unterzubringen. Letztlich ist die Größenordnung der geforderten Preissteigerungen in keiner Weise nachvollziehbar.

    Den Stromkonsumenten ist nur zu raten: Stromtarife vergleichen und gegebenenfalls den Stromversorger wechseln.

    In den Medien wird immer wieder der Versuch unternommen die Strompreiserhöhungen zu erklären.
    Meist sind diese Erklärungen den diversen Presseaussendung der Energiewirtschaft entnommenund entsprechend gefärbt.

    Der Grundtenor ist, daß die Steigerung der Strompreise seit Herbst 2006 auf den ungebremsten Ausbau der Ökostromanlagen zurückzuführen sind. Kein Wort davon, daß Strom und Gas teurer wurden und auch die eigenen Gewinne steigen sollen.

    Es ist daher an der Zeit die Verhältnisse ins rechte Licht zu rücken:
    Mit dem Ausbau von Ökostromanlagen kommt Österreich einer EU-Vorgabe nach. Demnach muss der Anteil von Strom aus Wasserkraft, Wind, Sonne, Biomasse etc. (den erneuerbaren Energieträgern) an der gesamten Stromerzeugung bis 2010 auf 78,1 Prozent erhöht werden - derzeit liegt der Anteil unter 70 Prozent. Die Stromproduktion in kleinen Wasserkraftwerken sowie in Wind-, Biomasse-, Biogas- und Sonnenenergieanlagen ist nur dann wirtschaftlich, wenn als Vergleich nicht die Stromproduktion aus Kohle-, Öl-, Gas- und Atomkraftwerken herangezogen wird, sondern die versteckten Kosten (Umweltschutz) berücksichtigt werden.

    Das 78,1 Prozent Ziel:
    Österreich hat sich freiwillig verpflichtet dieses Ziel zu erreichen. Die Förderung von Ökostrom ist somit EU-Recht und Österreich wird, wenn diese Verpflichtung nicht eingehalten wird, von der EU geklagt werden.
    Die Erzeugung von Ökostrom ist keine Angelegenheit von Geschäftemachern, die sich auf Kosten der Allgemeinheit bereichern wollen.

    Die Mittel für die Ökostromförderung stammen aus 3 Quellen:

  • aus der Ökostromförderung aus dem Bundesbudget
  • aus dem Ökostrombeitrag, der von den Verbrauchern bezahlt werden muß und auf jeder Stromrechnung getrennt ausgewiesen wird
  • aus Mitteln, die die Stromversorgungsunternehmen für den ihnen zugewiesenen Ökostrom zu bezahlen haben. Dieser Preis liegt unter dem Preis, der für Strom am freien Markt zu bezahlen ist.

    Die Beträge, die in den vergangenen Jahren für die Förderung der Kleinwasserkraft erforderlich waren, sanken sogar von 175 auf unter
    100 Mio.Euro, weil Kleinwasserkraftwerke aus dem Förderungssystem ausgestiegen waren, da sie den Strom besser verkaufen konnten, als im Ökostromgesetz vorgesehen war.

    Der von den "Sonstigen Ökostromanlagen" erzeugte Strom stieg von 2004 bis 2005 um 656 GWh, wofür zusätzlich 80 Mio.Euro aufgewendet werden mussten. Diese Steigerung entspricht ziemlich genau 1% des österreichischen Gesamtstromverbrauchs und deckt nicht einmal die jährliche Stromverbrauchssteigerung.
    Von 2005 bis 2006 betrug die Steigerung der Ökostromerzeugung 1.100 GWh und die zusätzliche Vergütung 133 Mio.Euro.

    Die Verpflichtung erneuerbare Energien zu fördern ist in internationalen Verträgen festgelegt - die Einspeisetarife sind daher kein Geschenk an die Ökostromerzeuger - die Höhe der Tarife wurden von der Regierung fixiert und im Ökostromgesetz festgeschrieben.

    Für die Regierung war jetzt klar, daß der Ökostrom zu hohe Zuwachsraten besitzt und hat daher die Förderung im Jahr 2006 mit der Ökostromgesetz - Novelle 2006 drastisch auf jährlich 17 Mio.Euro gekürzt. Diese Vorgangsweise wurde von allen Ökoenergie-Organisationen - allerdings erfolglos - kritisiert. Es ist natürlich unverständlich, dass, wenn die angestrebten Ziele auf dem Spiel stehen, notwendige Förderungen derart massiv reduziert werden.

    Die Belastung, die jeden Stromverbraucher direkt betrifft ist die sog. Ökostromabgabe, diese beträgt unabhängig vom Stromverbrauch jährlich pauschal 18 Euro (15 Euro zuzüglich 3 Euro Mehrwertsteuer) für den einzelnen Haushalt.