Für Raucher könnte es jetzt eng werden
Autor: DI H.Waltner vom 01.07.2018

Volksbegehren für generelles Nichtrauchen in Lokalen und bei öffentlichen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen im anlaufen.

Raucher sind Umweltverschmutzer und ein Gesundheitsrisiko für Nichtraucher und produzieren CO2 in nicht gerade geringen Mengen.
Ein Messtechniker, der die Abgaswerte von Autos überprüft, hat scherzhaft gemeint, dass er bei der Prüfung der Abgaswerte das Rauchen einstellen müsste, da sonst die Abgasnormen für PKW`s nicht eingehalten werden können.

Der damaligen Gesundheitsministerin Kdolsky ist es bis heute nicht zu verzeihen, daß gerade sie als Ärztin kein generelles Rauchverbot durchsetzen konnte oder wollte.
Aber wir Österreicher sind anders: Nicht nur bei der Einhaltung der EU-Ziele für die Reduktion der CO2 Mengen sind wir Schlußlicht sondern auch beim Rauchverbot konnte sich die Regierung nicht für eine eindeutige und leicht administierbare Gesetzesregelung durchringen. Da spielen Überlegungen wie eine Verärgerung der Raucher, ein Verdienstentgang der Wirte und eine Verringerung der Einnahmen durch eine geringere Tabaksteuer eine wesentliche Rolle. Die starke Lobby der Tabakindustrie fürchtet um geringere Einnahmen und die Wirtschaft kann sogar einen Verlust von Arbeitsplätzen in der Gastronomie nicht ausschließen.

Die medizinisch erwiesene Tatsache, dass Rauchen und auch Passivrauchen das Lungenkrebsrisiko erheblich erhöht wird bagatellisiert lediglich eine Belästigung von Nichtrauchern wird akzeptiert. Die Belastung unseres Gesundheitssystems, das auch Nichtraucher zu finanzieren haben werden nicht beziffert. Vielleicht gehen auch Arbeitsplätze im Spitalsbereich verloren, wenn weniger Krebspatienten zu behandeln sind. Abschreckende Aufdrucke auf den Zigarettenpackerl helfen jedenfalls nicht und führen bestenfals zu einer "jetzt erst recht" Reaktion der Raucher.

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Staatliche Verbote sind sicherlich nicht das Gelbe vom Ei, viel besser wäre die Sache von der Psychologie her anzugehen - dies funktioniert aber nur bei der Jugend. Einem passionierten Raucher wird man mit Psychologie nicht mehr beikommen damit er auf seine Sucht zu verzichtet - für dir paar Jahre die er noch zu leben hat zahlt sich eine Änderung seiner Gewohnheiten nicht mehr aus da es doch genügende Beispiele von Hundertjährigen gibt, die 20 Zigaretten oder mehr täglich rauchen.

Der Jugend sollte man mit der Psychologie beikommen: Es sollte als uncool gelten wenn jemand raucht, Fernsehsendungen und Filme in denen Darsteller lässig mit einer Zigarette gezeigt werden dürfte es nicht mehr geben und eine subtile Informationskampagne über die Konsequenzen von Rauchen müsste gestartet werden.
Hier wäre ein Besuch in der Pathologieabteilung eines Krankenhauses durchaus hilfreich.

In Österreich gilt ein Nichtraucherschutzgesetz das aber viele Schlupflöcher aufweist und von Fachleuten als kaum administrierbar bezeichnet wird. Viele der bisher erstatteten Anzeigen hatten für die Gastbetriebe keine Konsequenzen. In erster Linie deshalb weil die zuständigen Bezirkshauptmannschaften sich nicht in der Lage sahen - zufolge unklar formulierter Bestimmungen - rechtlich bindende Bescheide auszustellen und entsprechende Strafen zu verhängen.
Die verhängten Strafen haben sich größtenteils auf fehlende Beschriftungen beschränkt.

Bisher hatten Gastronomiebetriebe eine Galgenfrist die Trennung von Raucher- und Nichtraucherräume vorzunehmen, wenn sie rechtzeitig um Aufschub angesucht hatten. Diese Frist läuft aber Ende Juni 2010 ab und Gesundheitsminister Stöger hat angekündigt die bestehenden gesetzlichen Bestimmungen zu "evaluieren" und genau zu kontrollieren.

Die Trennung von Raucher und Nichtraucherbereichen wird in der Praxis nicht fuktionieren, da Türen immer offen stehen, bzw. blockiert werden, da das Bedienungspersonal ja laufend die Räume mit einem vollgefüllten Getränke- und Speisetablett zu betreten hat und keine Hand für das Öffnen einer Tür frei bleibt.
Im Falle einer Kontrolle ist die Tür rasch geschlossen und eine Beweisfrage ist sehr schwierig. Bisher wurden Anzeigen fast nur von Privaten erstattet und mit Hilfe einer versteckten Kamera dukomentiert.
Dies trägt jedoch keinesfalls zur Entkrampfung der gegenteiligen Standpunkte bei.

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Um einer allzu laxen Handhabung der bestehenden Gesetze zuvorzukommen wurde jetzt ein Volksbegehren gestartet, das ein generelles Verbot des Rauchens in Lokalen und bei öffentlichen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen zum Ziel hat.

Es macht wenig Sinn sich lediglich über die Raucher zu ärgern, jetzt besteht die Möglichkeit aktiv ein Zeichen zu setzen um zu dokomentieren wie groß die "Nichtraucherlobby" bereits ist.

Möglichst Viele sollten die Unterstützungserklärung unterschreiben und bei der Gemeinde bestätigen lassen. Wenn die nachfolgende Volksabstimmerung die erwartete hohe Zustimmung findet wird auch unseren Politikern der Rücken gestärkt Gesetze zu beschließen, die den gerechtfertigten Anliegen einer überwiegenden Mehrheit der Österreicher entspricht nicht überall und jederzeit von rücksichtslosen Rauchern belästigt werden.