Archiv - Atomenergie - Störfälle

Trafobrand im deutschen AKW Brunsbüttel

Vattenfalls dunkles Geheimnis

Die Schuldigen für den Trafobrand im deutschen AKW Brunsbüttel sind bereits ausgemacht:
Die Windkraftwerke.
Angeblich wird diese Version auch von Universitäten unterstützt. Aber wo UNI draufsteht müssen nicht unbedingt Fachleute drinnen sein.

Die Theorie:
Durch ein plötzliches Nachlassen der Stromerzeugung von Windkraftwerken musste das Atomkraftwerk plötzlich mehr Strom liefern, der Trafo wurde überlastet und hat zu brennen angefangen.
Sollte diese Argumentation auch nur ansatzweise stimmen, so wirft dies ein erschreckendes Bild auf die Betriebsführung der Atomkraftwerke und der gesamten Tätigkeit deutscher Netzbetreiber.

Ein plötzlicher Ausfall der Stromerzeugung einer Vielzahl von Windkraftanlagen ist nämlich unmöglich, lediglich eine vorhersehbare Minderleistung. Diese ist aber durch Beobachtung des Wetterberichtes des Vortages ( zB. abflauende Winde am Nachmittag) leicht vorherzusehen. Die Einsatzplanung anderer Kraftwerke ist daher vom Netzbetreiber auf diese Gegebenheiten rechtzeitig abzustimmen.
Ein Kraftwerk sollte aber auch dann nicht zu Bruch gehen, wenn ein anderes großes Kraftwerk oder eine wichtige Überlandleitung plötzlich ausfällt.
Dagegen ist eine Notabschaltung eines Atomkraftwerkes - zufolge der großen Leistung - durchaus imstande ein Versorgungsnetz und auch andere Kraftwerke in Schwierigkeiten zu bringen.

Den Windkraftanlagen die Verantwortung für den Trafobrand in die Schuhe schieben zu wollen, zeigt von den verzweifelten Versuchen der Atomlobby ihr eigenes Versagen auf andere abzuwälzen. Die Ursache liegt also mit Sicherheit im Atomkraftwerk selbst:

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Mängelliste AKW Brunsbüttel

Es geht um Versäumnisse in der Leittechnik, bei der Bruchsicherheit und dem Schutz vor terroristischen Angriffen. Seit Monaten ziehen Vattenfall-Anwälte alle Register, um die Veröffentlichung einer Mängelliste des AKW Brunsbüttel zu verhindern. Nun wollen Umweltschützer Details publik machen.

Die Liste ist schon etwas älter, doch beim Stromkonzern Vattenfall gilt sie trotzdem als wertvolles Betriebsgeheimnis, das auf keinen Fall öffentlich werden darf. Die ursprüngliche Mängelliste des Kernkraftwerks Brunsbüttel, die den Strommanagern so am Herzen liegt, stammt vom Juni 2001. Damals fand eine sogenannte periodische Sicherheitsüberprüfung des Kraftwerks statt, die für jedes deutsche Atomkraftwerk alle zehn Jahre vorgeschrieben ist.

Juristisches Gezerre um die Mängelliste Nach Informationen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) enthält der brisante Prüfungsbericht, der seit 2001 laufend überarbeitet wurde hunderte Nachrüstforderungen für den betagten Meiler. Die Umweltschutzorganisation versucht seit August 2006 an die Liste heranzukommen - doch die Kieler Aufsichtsbehörde, das Sozialministerium und Gerichte haben die Herausgabe der Liste bislang abgelehnt.

Jetzt will die DUH Teile des Prüfungsberichts veröffentlichen. Der DUH seien "erstmals konkrete Inhalte der Mängelliste bekannt geworden", heißt es in einer Pressemitteilung. Obwohl der über 30 Jahre alte Reaktor nach der schweren Wasserstoffexplosion Ende 2001 wieder regelmäßig Strom erzeugt, sei die Sicherheit der Anlage keinesfalls nachgewiesen.

Die der DUH vorliegende Mängelübersicht stamme aus dem Juni 2006. Das vorliegende Dokument umfasse knapp tausend Seiten, die eigentliche Liste soll nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" ursprünglich 50.000 Seiten stark gewesen sein.

Neben Hunderten untergeordneten Punkten enthalte das Dokument auch Informationen zu "über 160 Nachweisdefiziten", teilte die DUH mit. Diese beträfen sämtliche Kernbereiche der Reaktorsicherheit - von der Sicherheitsleittechnik über die Bruchsicherheit zentraler Komponenten bis hin zur Verwundbarkeit bei terroristischen Angriffen.

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Wo ist das Leck?

Bislang ist unklar, auf welchen Kanälen die Mängelliste zur Umwelthilfe gelangt ist. Sitzt die Quelle etwa in der Aufsichtsbehörde, dem Kieler Sozialministerium? Weil bei der Begutachtung der periodischen Sicherheitsberichte von Kernkraftwerken auch externe Prüfer zum Einsatz kommen, könnte das Leck auch außerhalb des Ministeriums sein - oder gar bei Vattenfall selbst.

Die Pannenserie des AKW- Betreibers Vattenfall
Bei den Argumenten, mit denen Vattenfall die Geheimhaltung der Mängelliste vor Gericht bisher begründete, zeigte sich der Konzern kreativ. Bei dem Dokument handle es ich um ein schützenswertes Betriebsgeheimnis: Wenn Mängel bekannt würden, könne das den Marktwert des Altreaktors mindern, lautete bislang die Argumentation. Dass etwaige Mängel auch Anwohner interessieren könnten, ist für den Stromkonzern offenbar nebensächlich. Eine Veröffentlichung der Daten würde einem "enteignungsgleichen Eingriff" entsprechen.

Ursprünglich wollte das Kieler Sozialministerium die Liste Ende 2006 sogar an die DUH herausrücken. Die Umwelthilfe hatte Akteneinsicht gefordert und sich dabei auch auf das schleswig-holsteinische Informationsfreiheitsgesetz berufen.

Doch dann knickte die Behörde ein - unter Verweis auf eine laufende Klage vor dem Verwaltungsgericht in Schleswig gegen die Veröffentlichung. Das Ministerium sah in der Herausgabe des Dokuments mögliche "Nachteile" für das Kernkraftwerk Brunsbüttel und eine Verletzung des "grundrechtlich geschützten Rechts auf informationelle Selbstbestimmung".

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Firmeninteressen wichtiger als Aufklärung
Die Umweltschutzorganisation versuchte mehrmals, die Herausgabe vor dem Verwaltungsgericht und dem Oberverwaltungsgericht Schleswig (OVG) zu erzwingen - beide Male vergeblich. Das OVG entschied im April, dass die Geheimhaltungsinteressen Vattenfalls höher zu bewerten seien als das Informationsrecht der Umweltschützer.

Vattenfall hatte im Verfahren erklärt, die Mängelliste könne den Kaufpreis des Kraftwerks Bunsbüttel "im Falle einer Veräußerung direkt beeinflussen". Eine nach Auffassung der DUH absurde Argumentation. Es offenbare sich "eine Haltung, die beim Verkauf eines Gebrauchtwagens mit defekten Bremsen jedermann als schlicht kriminell einstufen würde", sagte sie.

Bei der Deutschen Umwelthilfe vermutet man, dass Vattenfall die Mängelliste vor allem deshalb nicht veröffentlichen will, um nicht unter Druck zu geraten, die Mängel zu beseitigen, was womöglich viel Geld kosten würde. Die vom früheren Umweltminister Jürgen Trittin (Grüne) als "Museumsmeiler" verspottete Anlage soll eigentlich Mitte 2009 vom Netz gehen - so sieht es der Atomkonsens vor.

Vattenfall möchte Brunsbüttel jedoch gern noch ein bisschen länger betreiben - und hat im März beantragt, Reststrommengen des stillgelegten Atomkraftwerks Mühlheim-Kärlich auf Brunsbüttel zu übertragen. Hintergrund ist auch ein möglicher Regierungswechsel im Jahr 2009. Dann könnte, so hofft die Atomlobby, der von Rot-Grün beschlossen Ausstieg aus der Kernenergie wieder rückgängig gemacht werden. Zumindest aus der geplanten Stromübertragung wird jedoch vorerst nichts.

Nach den Zwischenfällen in den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel drohen den Betreibern sogar strengere Kontrollen. "Die Atomaufsicht muss verschärft werden, nötig seien häufigere Kontrollen in den Atomkraftwerken.

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Neue Mängel bei Vattenfall-Atomkraftwerken
Bei den Überprüfungen der stillstehenden Reaktoren Brunsbüttel und Krümmel sind weitere Auffälligkeiten aufgetreten. Dabei handelt es sich um meldepflichtige Ereignisse, die der Atomaufsicht mitgeteilt wurden. Auch in Schweden musste ein Vattenfall-Atomreaktor wegen Brandalarms gestoppt werden.

Die Pannenserie in den von Vattenfall betriebenen Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel reißt nicht ab. In beiden Atomkraftwerken hat Vattenfall weitere Mängel aufgedeckt. An Druckluftventilen des Schnellabschaltsystems im derzeit stillstehenden Meiler Brunsbüttel seien "Auffälligkeiten" aufgetreten, teilte der Betreiber am Montag in Hamburg mit. Drei Membranen seien daraufhin ausgetauscht worden. Es handele sich um ein "meldepflichtiges Ereignis" der Kategorie N ("Normal"), das der Kieler Atomaufsicht bereits mitgeteilt worden sei. Auch in Schweden musste ein Vattenfall-Atomreaktor wegen Brandalarms gestoppt werden.

Darüber hinaus meldete Vattenfall der Behörde am Montag 14 Risse in Rohrleitungen des Akw Krümmel, die seit Freitag bei der Überprüfung von Schweißnähten entdeckt worden waren. Auch dabei handele es sich um ein meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N, hieß es. Die Revision in Krümmel sei etwa zur Hälfte abgeschlossen. Seit einem Trafo-Brand und einer irrtümlichen Schnellabschaltung Ende Juni steht das Akw still. Beide Ereignisse liegen nach Angaben von Vattenfall in der Stufe Null der internationalen Bewertungsskala INES und damit unterhalb der sieben relevanten Stufen.

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Atomreaktor Ringhals nach Brandalarm gestoppt
Ein Reaktor des Vattenfall-Atomkraftwerkes Ringhals in Westschweden ist wegen Brandalarms automatisch gestoppt worden. Wie die Werksleitung mitteilte, ist der Alarm durch Rauchentwicklung an einem der beiden Generatoren ausgelöst worden. Es habe "nach bisherigen Erkenntnissen" keinen eigentlichen Brand gegeben. Der betroffene Reaktor 3 wurde nach Ende des Alarms wieder angefahren und nahm die Stromproduktion mit halber Kraft wieder auf. Vorher waren neben der Werksfeuerwehr auch externe Feuerwehren angerückt.

Der Reaktor musste seit dem vergangenen Sommer mehrfach wegen Sicherheitsproblemen vom Netz genommen werden. Schon im November 2006 hatte ein Trafo gebrannt. Im Sommer hatte ein von Vattenfall selbst als "sehr ernst" eingestufter" Störfall im Atomkraftwerk Forsmark zu mehrmonatigen Stillständen geführt. Davon waren auch die Reaktoren gleicher Bauart in Ringhals betroffen. Das Kraftwerk mit seinen vier Reaktoren deckt 20 Prozent des schwedischen Strombedarfs.

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Weitere Defekte im Atomkraftwerk Krümmel entdeckt
Im abgeschalteten Atomkraftwerk Krümmel sind neue Defekte gefunden worden. Im Reaktorkern stellten Arbeiter drei schadhafte Brennelemente fest. Zudem befinden sich Risse an weiteren sensiblen Stellen.

Bei der Überprüfung von Schweißnähten seien an Absaugeleitungen von Armaturen innerhalb und außerhalb des Sicherheitsbehälters 13 schadhafte Stellen festgestellt worden, teilte Vattenfall Europe am Freitag mit. Die betroffenen Stücke der 15 Millimeter dicken Rohre, die Wasser oder Dampf abführen, würden ausgetauscht. Außerdem seien drei defekte Brennelemente festgestellt worden, die im Rahmen des Brennelementewechsels in der kommenden Woche ersetzt werden sollen.

Insgesamt sei bisher etwa die Hälfte der rund zweitausend Arbeitsvorhaben der Revision abgearbeitet worden, erklärte das Unternehmen. Parallel zu den Revisionsarbeiten werde derzeit der Einbau des Ersatztrafos für den abgebrannten Transformator vorbereitet. Dafür müsse das Trafogebäude vergrößert werden.

Der Atommeiler Krümmel steht seit dem Brand des Transformators am 28. Juni still. Die Brandursache wird laut Vattenfall möglicherweise nie ganz geklärt, da der Trafo völlig ausgebrannt ist. Wann Krümmel wieder ans Netz geht, ist noch offen.

Auch der ebenfalls von Vattenfall betriebene Nachbarreaktor Brunsbüttel wurde nach einer Serie von Störungen abgeschaltet. In der Folge musste neben anderen auch der Europa-Chef des Vattenfall-Konzerns, Klaus Rauscher, gehen. Die Kieler Atomaufsicht prüft einen Lizenzentzug, der aber als schwer durchzusetzen gilt.

Vattenfall-Europe-Chef geht wegen Pannen
Der Chef des deutschen Ablegers des schwedischen Stromkonzerns Vattenfalls, Klaus Rauscher, stellt seinen Posten zur Verfügung. Er zieht damit die Konsequenzen aus den Pannen in den Atommeilern Brunsbüttel und Krümmel und dem Informationsdesaster, das darauf folgte.

Rauscher erklärte am Mittwoch, es sei unverkennbar, dass die Vorgänge der vergangenen Wochen dem Ansehen von Vattenfall Europe geschadet hätten. Es seien Fehler gemacht worden, für die er als Vorsitzender des Vorstandes die Verantwortung zu tragen habe. Um einem solchen Neuanfang nicht im Wege zu stehen, biete er an, sein Amt zur Verfügung zu stellen.