Bioenergie als Gefahr für Ökosystem

Mehrkosten durch Biodiesel

"Das Problem des Klimawandels, für das der Norden verantwortlich ist, kann nicht gelöst werden, indem bei uns neue Probleme geschaffen werden."

Umweltgruppen aus Lateinamerika haben in einem offenen Brief an EU-Vertreter vor Nahrungsmittelknappheit und Naturschäden als Folgen eines Booms der Bioenergie gewarnt. In dem Schreiben, das am Freitag in Hamburg von dem Verein "Rettet den Regenwald" veröffentlicht wurde, nannten es die Organisationen unwahrscheinlich, dass Europa sich künftig aus eigener Produktion mit Bioenergie versorgen könne. Deswegen werde dies auf Kosten landwirtschaftlicher Flächen geschehen, von denen die autonome Nahrungsmittelversorgung lateinamerikanischer Länder abhänge.

Die Umweltschützer warnten zudem, dass der großflächige Anbau von Energiepflanzen das natürliche Ökosystem zerstöre. Sojabohnen, die nach den Prognosen einer der wichtigsten Rohstoffe für Biodiesel werden könnten, seien bereits jetzt ein Hauptgrund für die Zerstörung des Amazonaswaldes. "Das Problem des Klimawandels, für das der Norden verantwortlich ist, kann nicht gelöst werden, indem bei uns neue Probleme geschaffen werden", erklärten die fünf lateinamerikanischen Umweltnetzwerke, die nach Angaben von "Rettet den Regenwald" hunderte Gruppen vertreten.

Ihr Schreiben richteten die Organisationen an das Europaparlament, die Europäische Kommission sowie die Regierungen und Bürger der EU. Anlass des Briefes ist die anstehende Entscheidung der Brüsseler Kommission über den so genannten "Biomasse Aktionsplan", die für Mittwoch nächster Woche erwartet wird.

Mehrkosten durch Biodiesel

Biodiesel bringe der Umwelt kaum etwas und sei eine reine Agrarförderung, die den Autofahrern Mehrkosten beschere, so die AK-Studie.

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