Mangelnder Wettbewerb trägt Schuld an Strompreissteigerungen
Strompreise sind für Österreich ein Standortnachteil
30 Mio. Euro mehr in Wien und NÖ
Durch die angekündigten Strompreisanhebungen müssen Gewerbekunden in Wien und Niederösterreich mit Mehrkosten 
von rund 30 Mio. Euro rechnen, so e-conztrol Chef Boltz. Heimische Unternehmen stünden heuer wieder einer Preissituation 
gegenüber, wie sie vor der Liberalisierung des Energiemarkts in den Jahren 2000 und 2001 geherrscht habe. 
Für energieintensive Betriebe seien die Stromkosten seit Beginn der Öffnung um das Dreifache gestiegen, monierte Maunz. 
"Das Groteske daran: Umso mehr Verbrauch, desto höher der Preis", sagte Georg Toifl, Obmann der Bundessparte Gewerbe und 
Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).
Unternehmen hätten keine Möglichkeit, Strom langfristig einzukaufen. "Strom ist zu einem Warentermingeschäft geworden", so Maunz. 
Die in Leipzig ansässige 
Strombörse EEX (European Energy Exchange) bestimme den 
Marktpreis auch hierzulande, obwohl nur rund drei Prozent des Stroms für Österreich über diesen 
Handelsplatz beschafft werden, so Maunz. Damit haben die Betriebe laut Toifl kaum Möglichkeiten, bessere Preise auszuhandeln. 
Diesbezügliche Gespräche der WKÖ mit der E-Wirtschaft seien "mehr oder weniger gescheitert".
Der Grund seien die "oligopolistischen Strukturen" am österreichischen Markt, so Maunz. Toifl sieht in den hohen 
Strompreisen gar eine "versteckte Steuer". Dadurch, dass viele Energieunternehmen in quasi-staatlicher Hand seien, würden die 
Gewinne in die öffentlichen Haushalte fließen. Die Politik habe daher kein Interesse, für mehr Wettbewerb zu sorgen.
E-Control will mehr Kompetenzen
Die Lösung des Problems wären mehr Anbieter und mehr Transparenz am heimischen Energiemarkt. Für die angestrebte 
weitere Öffnung des europäischen Strommarktes müssen etwa die Genehmigungsverfahren für Kraftwerke 
verkürzt werden, so Boltz. Die E-Control hätte außerdem gerne Zusatzkompetenzen, um gegen die 
Preiserhöhungen mehr unternehmen zu können. Die Verstärkung der Regulierungsbehörden müsse aber 
auf europäischer Ebene erfolgen. Wenn es nicht gelingt, für mehr Wettbewerb zu sorgen, "wird uns nichts 
anderes übrig bleiben" als eine Höchstpreisregelung meinte Boltz.
Energieeffizienz statt Wehklagen
Für die EnergieAllianz Austria (EEA) kommt es nicht in Frage, angesichts der schwächelnden Konjunktur die Energiepreise für 
Gewerbe und Industrie zu senken. "Für die Förderung von Strukturmaßnahmen ist der Staat zuständig", hieß es in 
einer Aussendung. Aus den Mehreinnahmen aus Energiesteuern und -abgaben seien derartige Steuerungsmaßnahmen denkbar, so 
EEA-Geschäftsführer Werner Perz. Unternehmen sollten besser in Energieeffizienz investieren, um sich gegen die steigenden 
Kosten für Strom und CO2 zu wappnen.
