Netzüberlastung durch Ökostromanlagen
DI Helmut Waltner 20.07.2011

Die Gegner Erneuerbarer Energie holen zu einem weiteren Gegenschlag aus.

Netzüberlastung durch Ökostromanlagen - ist so etwas überhaupt denkbar ?

Soweit sind wir noch lange nicht, dass Photovoltaikanlagen soviel Strom produzieren und damit Leitungsnetze überlastet werden können und dadurch ein „Black out“ entstehen könnte.
Lt. e-control haben 2007 die in Österreich befindlichen Photovoltaikanlagen 50 MWh bzw. 0,03 Prozent des Jahresstromverbrauchs erzeugt. Die Windkraft liegt dabei mit 1050 MW und 2,8 Prozent deutlich höher.

Es gibt aber bereits „Fachleute“ die in den Raum stellen, dass erneuerbare Energien bereits jetzt mehr als denn aktuellen Bedarf decken können und bemängelt das Fehlen von Speichermöglichkeiten. Derzeit besteht aber diesbezüglich keine Notwendigkeit.
Lediglich bei Windkraftanlagen kann es vorkommen, dass bei starkem Windangebot im Osten Schwierigkeiten auftreten - zufolge mangelhaft dimensionierter Hochspannungsleitungen - den Strom in den Westen zu transportieren.
Bei Photovoltaikanlagen steht dies außerhalb jeder Diskussion - es wird noch lange nicht notwendig sein die Sonne abzudrehen - außerdem könnte man ja jederzeit den Netzstecker abziehen.

Auch bei Stromüberangebot ist es technisch möglich den Strom zu speichern. Dies wird schon jahrelang gemacht in den Pumpkraftspeicherwerken.
Letztlich ist es eine Frage der Regelungstechnik zu entscheiden welches Kraftwerk in Betrieb genommen werden soll, bzw. welches Kraftwerk vom Netz zu nehmen ist.
Dies ist die Aufgabe des Regelzonenführers. Diese Regelfunktion musste er schon immer - seit der elektrische Strom entdeckt wurde - wahrnehmen.

Strom lässt sich bekanntlich nicht so leicht speichern, es muss immer soviel erzeugt werden als nachgefragt wird. Das „Nachfahren“ der Kraftwerksleistung nach der im wesentlichen gleich bleibenden Lastregelkurve, gehört zum einmaleins des Regelzonenführers.
Sicher ist seine Aufgabe durch die neuen Wind- und Sonnen- Kraftwerke nicht einfacher geworden aber ein Blick auf die Wetterprognose des nächsten Tages kann seine Arbeit ungemein erleichtern.

Das bewusste Herausstreichen vermeintlicher Schwierigkeiten dient offensichtlich nur dazu den weiteren Ausbau der Ökostromerzeugung in Verruf zu bringen und ein negatives Image hervorzurufen.
Aber Lügen haben kurze Beine.