Rasch vorwärtskommen - das kostet aber Geld
verfasst von DI Waltner am 13.11.2022

Mit einem Schlag den CO2 Ausstoß im Verkehrsbereich um die Hälfte verringern.

Alle Autofahrer wissen es: Allzu flotte Autobahnfahrt geht zulasten des Treibstoffverbrauchs.
Aber wie bemerkt man das rechtzeitig ?

Verbrenner verschweigen meist den Momentanverbrauch - am Ende der Fahrt kann man ihn abfragen - aber da ist es schon zu spät.

Anders die E-Autos, sie zeigen gnadenlos die dahinschmelzenden Kilometer, wenn man den Fuß nicht vom Pedal nimmt.

Wovon hängt der Verbrauch eigentlich wirklich ab ?
Sicher von der Größe und dem Gewicht des Fahrzeugs, von seiner äusseren Form und vor allem der Fahrgeschwindigkeit.

Jetzt lohnt sich der Blick in die Physikhefte.

Um einen Körper (ein Auto) mit konstanter Geschwindigkeit bewegen zu können muss die Kraft aufgebracht werden, die sich der Bewegung entgegenstellt. Dies ist beim Autofahren der Rollwiderstand und der Fahrwiderstand.
Der Rollwiderstand ist aber bei höheren Geschwindigkeiten gegenüber dem Fahrwiderstand zu vernachlässigen.
Auch werden die Kräfte zum Beschleunigen und zum Bergauffahren, sowie ein etwaiger Gegenwind im folgenden nicht berücksichtigt.
Im Physikheft findet sich die Formel für den Fahrwiderstand:

F=½*p*cw*A*v²

wobei p = 1,2 die Luftdichte in kg/m³
cw =0,3 der Luftwiderstandsbeiwert, ein Faktor für die Windschlüpfrichkeit
A = 2,5 - die Fahrzeugfrontfläche in m², und
v - die Fahrzeuggeschwindigkeit bei Windstille in m/sec ist.

Bemerkt wir, dass in der obigen Formel nur die Fahrgeschwindigkeit als Variable enthalten ist und die anderen Faktoren konstruktionsbedingt und für Verbrenner und E-Autos in gleicher Weise gelten.

Der Fahrwiderstand ändert sich mit dem Quadrat der Fahr-Geschwindigkeit

Es ist jetzt sicher hilfreich einzelne Geschwindigkeiten genauer unter die Lupe zu nehmen.

Wenn man die entsprechenden Werte in die Formel einsetzt, so ergeben sich bei den verschiedenen Geschwindigkeiten die Luftwiderstände und daraus die erforderliche Antriebsleistung um die Geschwindigkeit halten zu können.
Weiters kann man für die Fahrstrecke Wien - Salzburg (300 km) die geleistete Arbeit in (kWh oder Liter) und die Kosten dafür darstellen.

Geschwindigkeit Fahrwiderstand Leistung Arbeit Benzin Kosten
km/h N kW kWh/300km Liter/300km Euro/300km
60 125 2,1 10 4,7 6,8
80 222 4,9 19 8,4 12,18
100 347 9,7 29 12,9 18,71
120 500 16,7 42 18,9 27,41
130 587 21,2 49 21,9 31,76
150 781 32,6 65 29,4 42,63

Es ist dies natürlich eine theoretische Rechnung, denn niemand ist in der Lage die Strecke Wien-Salzburg durchgehend mit 130 km/h zu fahren. Es kommen dann aber die Brems- und Beschleunigungsmanöver hinzu, so dass das obige Ergebnis wiederum nicht so sehr von der Realität abweichen dürfte.

Wenn man bei 100 km/h die Geschwindigkeit um 20% erhöht, so steigt der Spritverbrauch und auch die CO2 Belastung um mindestens 50%, da im normalen Fahrbetrieb auch Rollwiderstand, Gegenwind und Steigungen hinzukommen.

Hier liegt ein enormes Einsparungspotential verborgen

Man könnte mit einem Schlag die Hälfte von CO2 im Verkehrssektor einsparen.
Ich werde unseren Umweltaktivistinnen und auch der Umweltministerin den Vorschlag machen einmal laut darüber nachzudenken.