Die Autos und das Klima

Der Strassenverkehr ist in der EU für über ein Fünftel der Kohlendioxid-Emissionen verantwortlich

Er ist der am stärksten wachsende CO2 Emittent: 26 Prozent zwischen 1990 und 2004, in Österreich sogar 87,1 Prozent !
Der Spritverbrauch hat sich hierzulande sei 1985 fast verdoppelt.

Das kann so nicht weitergehen. Es sind verbindliche Obergrenzen beim Treibstoffverbrauch und somit bei den CO2 Emissionen notwendig.
Bereits 1998 wurde dies von der EU gefordert. Man konnte sich jedoch nur auf eine halbherige Lösung einigen:
Bis zum Jahr 2008 - so die Vorgabe - sollte die Automobil-Industrie den Durchschnittswert auf 140 Gramm Kolendioxid pro gefahrenem Kilometer und bis 2012 auf 120 g senken.
Mittlerweile weiss man: Eine freiwillige Selbstbeschränkung funktioniert nicht. Derzeit halten wir bei einem Durchschnitt von 161 g pro Kilometer - und die dramatischen Daten des Klimawandels drängen zur Eile. Die EU-Kommission ist in dieser Frage nach wie vor uneinig, sie weiß die mächtige Autmobil-Lobby ist dagegen. Die Lobby setzt lieber auf Biospritt, obwohl längst klar ist, daß das nur ein kleiner Teil der Lösung sein kann. Vielfach geht der Hunger nach Biosprit auch auf Kosten der Urwälder.

Deutschland hat ein Problem:

Zur Lobby - alles soll bleiben wie es ist - gesellten sich die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und - wie könnte es anders sein - auch der österreichische Wirtschaftsminister Martin Bartenstein.
Tatsächlich würde eine gesetzliche Obergrenze die deutsche Industrie besonders treffen. Während Marken wie Fiat, Citroën oder Renault die Grenzwerte erreichen, haben deutsche Konzerne wie BMW, Audi oder Volkswagen noch einen weiten Weg vor sich.
Die neue CL-Klasse von Mercedes verbraucht bis zu 23,3 Liter in der Stadt!
Dass das ein bischen viel ist weiß offenbar das Unternehmen und unterschlug in seiner Werbung die gesetzlich vorgeschriebenen Energiekennzahlen.

Es muss also etwas geschehen:
Der stetig steigende Treibstoffverbrauch, hierzulande sechs Prozent pro Jahr und die immer dramatischeren Klimadaten schreien nach einer Lösung. Es braucht verbindliche Obergrenzen für die gesamte Flotte aber auch für einzelne Fahrzeuge. Was in China, in Japan und in Kalifornien funktioniert, muss auch in Europa möglich sein.
Warum soll ein durchschnittlicher Porsche 300g CO2 pro Kilometer ausstoßen dürfen? Warum braucht eine rasch steigende Zahl von Stadtbewohnern deutlich häufiger gefräßige Geländewagen als im ländlichen Raum benötigt werden?

Warum soll es jedem/jeder PKW-BesitzerIn erlaubt sein, soviel CO2 ausstoßen wie er/sie will?
Kann menschliches Zusammenleben funktionieren, wenn in Bereichen, die alle Menschen betreffen, das reine Lustprinzip das menschliche Handeln bestimmt? Hört die menschliche Freiheit nicht dort auf, wo die Freiheit anderer, erst recht aller, eingeschränkt wird?