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Hat sich Österreich dem Kyoto-Ziel genähert?
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Österreich verfehlt Kyoto-Ziel - 600 Mio. € Strafe drohen

Einzig in EU:
Österreich verfehlt Kyoto-Ziel

Österreich wird Kyotoziel nicht erreichen

Österreich wird als einziges Land der "alten" 15 EU-Staaten, die gemeinsam ein CO2-Reduktionsziel unter dem Kyoto-Protokoll vereinbart haben, voraussichtlich seine Vorgaben nicht schaffen. Das geht aus einem aktuellen Bericht der EU-Kommission hervor, den EU-Umweltkommissar Stavros Dimas am Donnerstagnachmittag präsentiert hat. Grundlage des Berichts sind Einschätzungen aus den Nationalstaaten selbst.

Gesamtziel mehr als erreicht

Die EU als Ganzes wird bis zum Ende der Kyoto-Periode ihre Ziele "erfüllen oder sogar übererfüllen", kündigte Dimas drei Wochen vor dem Weltklimagipfel in Kopenhagen an: "Diese Prognosen festigen die Vorreiterrolle der EU." Statt der angepeilten acht Prozent könnte laut EU im besten Fall sogar ein Minus von bis zu 13,1 Prozent gegenüber dem Basisjahr (1990) erzielt werden.

CO2-Ziele

Krise nicht berücksichtigt

Österreich ist das einzige Land, das auch nach eigener Einschätzung nicht glaubt, sein Ziel (13 Prozent weniger Emissionen als 1990) zu erfüllen, bestätigte Dimas. Die Alpenrepublik werde Anstrengungen unternehmen müssen - dass die Union als Ganzes ihre Vorgaben erfüllen werde, sei dadurch aber nicht gefährdet. Die Einschätzung spiegelt aber ohnedies "die gegenwärtige wirtschaftliche Krise und die letzte BIP-Vorhersage nicht wider und könnte sich daher als Überschätzung herausstellen", heißt es in dem Kommissionspapier.

Berlakovich urgiert Klimaschutzgesetz

Grundlage des EU-Dokuments ist ein Bericht der Europäischen Umweltagentur (EEA). Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) reagierte mit der Forderung, das nationale Klimaschutzgesetz endlich auf den Weg zu bringen.

"Peinlich", "Sitzenbleiber Österreich"

Opposition und Umweltschützer reagierten mit Kritik an der österreichischen Klimapolitik. FPÖ-Umweltsprecher Norbert Hofer zeigte sich verärgert, die Grüne Umweltsprecherin Christiane Brunner fand das Ergebnis des Berichts "peinlich" und das BZÖ befürchtete, dass Österreich zum "Sitzenbleiber" mutiere. Greenpeace sprach von einem "Scherbenhaufen" der heimischen Klimapolitik.